Ellipsezur Homepage Maschine Mensch??? verrückte Grüne Welcher Zahnbehandler
ist wirklich gut für mich??

ISO 9001: Eine unverschämte Täuschung der Patienten

van Gogh Bild Glauben Sie, daß van Gogh deshalb so schöne Bilder malte, oder daß Rembrandt deshalb so berühmt wurde, weil irgendeine staatliche (oder halbstaatliche) Organisation einmal pro Halbjahr zu ihm kontrollieren kam, ob er seine Malerpinsel brav auswäscht und ob seine Putzfrau die Farbreste ordentlich vom Boden seines Ateliers wegputzt ?????
Genau so lächerlich ist die Vorstellung, die Qualität zahnärztlicher Arbeit anhand gelegentlicher Kontrollen von Sterilisationsmaßnahmen oder dem Vorhandensein gewisser Arbeitsbehelfe in der Zahnarztpraxis beurteilen und messen zu wollen.
Jeder, der mit beiden Füßen in der Praxis steht, weiß das auch.

In Wahrheit hängt die Qualität zahnärztlicher Arbeit von ganz anderen Dingen ab. Die Herstellung einer ästhetischen, zahnärztlichen Arbeit ist ebenfalls ein Kunstwerk, aber gleichzeitig auch das Ergebnis einer ganz persönlichen, menschlichen Beziehung zwischen Arzt und Patient. Die volle Konzentration auf die jeweils gerade gegebene, individuelle Situation des Patienten und seines Mundes ist eines dieser Dinge. Das Vorausahnen von gleich kommenden, unwillkürlichen Bewegungen des Patienten während der Behandlung etwa ist immens wichtig bei einer Arbeit, wo es auf eine Genauigkeit im Bereich von 1/10 mm ankommt. Eine unbedachte, nicht rechtzeitig erkannte Bewegung des Kopfes des Patienten kann beispielsweise darüber entscheiden, ob eine Arbeit gelingt, oder ob ein Zahn nach kurzer Zeit abstirbt und eine Wurzelbehandlung braucht.

Der ehrliche Wille des ganzen Praxisteams sowie der dahinterstehenden Zahntechnik ist ebenso Voraussetzung für das Gelingen von funktionell und ästhetisch ansprechenden Arbeiten. Es gibt hunderte von Fehlermöglichkeiten, die von keiner Prüfung der Welt, auch nicht der ISO Prüfung, festgestellt und kontrolliert werden können. Wenn etwa eine Assistentin, oder auch der Zahnarzt, versehentlich mit einer sterilen Injektionsnadel oder einem sterilen Operationsinstrument an einer unsterilen Stelle auch nur ankommt, so kann das für den Patienten langwierige und schmerzhafte Infektionen zur Folge haben. Dagegen hilft nur Wegwerfen und eine neue Nadel nehmen oder neu Sterilisieren von Instrumenten. Weil das aber unbequem und mit Arbeit verbunden ist, liegt vielleicht für manche die Versuchung nahe so zu tun, als wäre gar nichts passiert, und einfach weiterzuarbeiten. Dagegen hilft kein Prüfschein und kein Sterilisationsprotokoll, das nutzlos in irgendeiner Lade liegt oder in einem Aktenordner langsam verstaubt. Computerkopf

Solche Dinge sind auch nicht wirklich kontrollierbar, weil bei lebenden biologischen Systemen immer in einem gewissen Prozentsatz mit Mißerfolgen gerechnet werden muß - auch bei gewissenhaftester Arbeit und ehrlichem Bemühen aller beteiligten Personen. Ein Mensch ist eben keine Maschine und kein technisches Gerät wie etwa ein Fernseher oder ein Staubsauger, bei dem Defekte zuverlässig und überprüfbar, mit stets gleichbleibendem Erfolg, behoben werden können.

Blume Besonders lachhaft wird die ISO Zertifizierung bei kieferorthopädischen Zahnarztpraxen. Die Qualität einer kieferorthopädischen Behandlung hängt zum Beispiel sehr maßgeblich davon ab, ob der Zahnarzt in einer bestimmeten Behandlungssituationituation mit seiner kleinen Zange an der richtigen Stelle im Draht die richtige Biegung anbringt. Monatelange Verzögerungen bei der Behandlung können die Folge eines Irrtums bei solch scheinbar nebensächlichen Handgriffen des Behandlers sein. Welcher ISO-Prüfer will das beurteilen, feststellen oder gar dokumentieren?? Das Überprüfen der Sterilisationsgeräte hat reichlich wenig mit der Behandlungsqualität in einer kieferorthopädischen Praxis zu tun. Die entsprechenden ISO-Zertifikate sind deshalb das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben stehen.

Natürlich spielt auch das Geld bei der ganzen Sache eine Rolle. Wenn etwa die verrückten Grünen in Deutschland heute glauben, sie könnten die Ärzte unter Hinweis auf den hippokratischen Eid dazu verpflichten kostenlos zu arbeiten, so werden sie sich schwer täuschen. Es sollen doch erst einmal die Abgeordneten, die ja auch durch Amtseid und Treuegelöbnis der Republik verpflichtet sind, drei Monate lang im Jahr ohne "Diäten" und ohne diverse Vergütungen arbeiten - dann sehen wir weiter. Es steht auch kein Wort davon im hippokratischen Eid, daß man verpflichtet wäre umsonst und kostenlos zu arbeiten. Geld ist nun einmal der Gegenwert für die Wertschätzung einer Arbeitsleistung. Wenn man aber als Arbeitender das flaue Gefühl hat, daß die Arbeit, die man gerade vollbringt, nicht wirklich geschätzt wird, und daß man nur ausgenutzt und für blöd verkauft wird, so wird man ganz unwillkürlich anfangen DIENST NACH VORSCHRIFT zu machen. - Dann drohen aber schlimme Zeiten für die Patienten! In diversen verstaatlichten Gesundheitsdiensten, wie zum Beispiel in England, kann man die praktischen Auswirkungen ja deutlich sehen: endlose Wartezeiten auf manche Behandlungen sind dann noch das Harmloseste, was einem Patienten passieren kann. Gott sei Dank ist das bei uns noch nicht so.

Ein optimales Ergebnis kann man also nur erwarten, wenn auch alle Rahmenbedingungen stimmen: jeder im Behandlungsteam einer Zahnarztpraxis muß sich voll auf die Loyalität und Zuverlässigkeit des anderen verlassen können. Auch die Bezahlung muß stimmen, sonst geht einem unwillkürlich die Freude an der Arbeit verloren, die notwendig ist um auch in mühevollen, schmerzhaften oder stressigen Situationen bei der Behandlung immer das Beste aus der gerade gegeben Situation zu machen. Was passiert, wenn diese Rahmenbedingungen nicht gegeben sind, kann man oft an den grauslichen, medizinisch und ästhetisch unzulänglichen Zahnersätzen sehen, die Menschen in den diversen Diskont- Zahnfabriken eingebaut bekommen, die nur auf billige Massenabfertigung ausgerichtet sind. Klar, daß die Behandlung von Leuten, die man vermutlich im Leben nie wieder sehen wird, die Behandler in diesen Massenabfertigungsbetrieben nicht besonders freut und interessiert. Die Ergebnisse sind oft entsprechend. Patienten, die nur auf den Preis einer Behandlung schauen, und sich bewußt das Billigste aussuchen, können aber auch nicht mehr erwarten. Sonnenblume

Was aber ist die Nutzanwendung für den Patienten? Verlassen Sie sich auf Ihren Instinkt bei der Auswahl Ihres Zahnbehandlers. Sie werden sicherlich spüren, wer es gut mit Ihnen meint, und wo das Arbeitsklima so ist, daß Sie Zutrauen zu allen Beteiligten haben. Geben Sie nicht allzuviel auf klingende Titel. Vor allem aber: geben Sie nichts auf die lächerliche ISO-Zertifizierung! Hier handelt es sich um einen reinen Werbegag, um die Vortäuschung von Behandlungsqualität, die es in dieser Form einfach nicht gibt, und die in Wahrheit nicht kontrollierbar ist. Wir alle brauchen diese ISO-Zertifizierung ungefähr so dringend wie einen Kropf. Das heißt: sie ist absolut überflüssig und entbehrlich und eine reine Werbemaßnahme mancher Zahnarztpraxen. Was notwendig und wirklich wichtig für Ihre Behandlung ist, das wissen verantwortungsvolle Zahnärzte seit vielen Jahrzehnten und zwar ganz ohne ISO-Zertifizierung. Die Firmen, die diese ISO-Zertifizierungen anbieten und verkaufen, haben hauptsächlich ihren eigenen Geschäftsgang im Sinn. Für Zahnärzte und Patienten bedeutet der ganze Zertifizierungsrummel vor allem eine weitere Steigerung der ohnehin schon unerträglich hohen Aufwendungen für sinnlose und schikanöse Bürokratie. Schaun Sie sich dazu auch den Boykottaufruf gegen ausufernde Bürokratie an!

 

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Seitenstetten im Frühjahr 2000