Postfaktisches Zeitalter und Amalgam - Abschaffung durch die EU


Im Jahr 2016 war eines der Modeworte die unter dem Titel "Das Wort des Jahres" in den Medien kolportiert wurden:
"Das postfaktische Zeitalter" . Was ist damit gemeint ??

"Postfaktisches Zeitalter" meint, daß nicht mehr von unabhängigen Wissenschaftlern erarbeitete und allgemein anerkannte Tatsachen die Grundlage des öffentlichen Handelns und der öffentlichen Meinung sind. Statt dessen haben diejenigen das Sagen in Staat und Gesellschaft, die die Hand auf den Massenmedien haben und ihnen nützliche und erwünschte Meinungen und Ansichten so lange in das Bewußtsein der Menschen hämmern, bis die Öffentlichkeit diese Meinungen und Ansichten für richtig und erwiesen hält.

Der Versuch Amalgam als Zahnfüllmaterial in der EU abzuschaffen ist ein Beispiel dafür, wie interessierte Industriekreise falsche Ansichten verbreiten und ihre Wünsche mittels Lobbying bei der Politik durchsetzen, damit sie in Ruhe ihre lukrativen Geschäfte machen können. (Beim Glühbirnenverbot ist die Sache genau so gelaufen.)

Der schlechte Ruf von Quecksilber in Zahnfüllungsmaterialien leitet sich im Wesentlichen von dem Minimata-Skandal ab. In den 1950er Jahren haben japanische Firmen Quecksilberhaltige Abfälle in riesigen, industriellen Mengen von hunderten Tonnen vor der Küstenstadt Minimata in Japan einfach ins Meer geschmissen. Auch Atommüll hat man damals auf diese Weise entsorgt - und weil "ins Meer schmeißen" etwas dilettantisch und verantwortungslos klingt hat man das Wort "Verklappung" für diesen Vorgang erfunden, weil der Giftmüll nach Öffnen einer Klappe im Schiff im Meer versinkt. Die immensen Quecksilbermengen im Industriemüll sind über die Fische aus dem verseuchten Meerwasser bei Minimata in die menschliche Nahrungskette gelangt und haben lokal in der Gegend Gesundheitsschäden bei den Menschen hervorgerufen, die in der Medizin heute als "Minimatakrankheit" bekannt sind.

In der Pharmakologie - der Lehre von den Medikamenten - ist ein Grundgesetz seit alter Zeit: " Dosis sola facit venenum" - Alleine die Dosis macht aus was ein Gift ist.

Aus dem lokalen Ereignis einer Quecksilbervergiftung durch riesige Mengen von Quecksilberabfällen in der Stadt Minimata in den 1950er Jahren will die EU heute ein Verbot von Zahnamalgam ableiten. Das ist unsinnig und falsch. - Warum ich das hier schreiben kann? - lesen Sie weiter:

COCHRANE COLLABORATION ist eine gemeinnützige Organisation von Forschern, deren Forschungsergebnisse in der Welt der Wissenschaft als der höchste Standard für die Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Untersuchungen gelten. Cochrane untersucht weltweit veröffentlichte wissenschaftliche Arbeiten auf methodische Fehler und mathematische Irrtümer bei der Auswertung der Arbeiten. Aus den verschiedensten, meist aber wirtschaftlichen Gründen wird die Welt ja mit angeblich wissenschaftlichen Arbeiten zugemüllt, sodaß sich niemand mehr auskennt was denn nun eigentlich wahr ist und was falsch, unbewiesen oder unglaubwürdig. Die weitaus überwiegende Anzahl aller wissenschaftlichen Arbeiten, auch jener von honorigen Medizinern, ist dermaßen voll von Fehlern in Anlage, Durchführung und Auswertung der Untersuchung, daß sie den äußerst strengen Anforderungen der Cochrane Collaboration an die Qualität einer wissenschaftlichen Arbeit nicht genügen. Betrüger ( Impfgegner Andrew Wakefield) und romantische Pseudowissenschaftler und Weltverbesserer haben hier wenig Chancen. Auch ehrlich arbeitende Forscher haben ganz schön viel zu tun und vergießen viel Schweiß, bis ihre Arbeiten von der Cochrane Collaboration als vertrauenswürdig und aussagekräftig anerkannt werden.

Mit anderen Worten: was von Cochrane geprüft und anerkannt ist, das kann man getrost als relevant und richtig betrachten und seine Entscheidungen danach richten. Wenn Cochrane ein Thema bearbeitet, dann suchen die Mitarbeiter weltweit nach allen Studien, die zu dem betreffenden Thema passen - in allen wissenschaftlichen Publikationen, Fachzeitschriften und im Internet. Für das Ergebnis werden nur jene (wenigen) Arbeiten herangezogen, die tatsächlich keine Fehler enthalten.

Diese COCHRANE COLLABORATION hat nun glücklicherweise 2014 eine weltweite Forschungsübersicht zum Thema: Amalgamfüllungen versus Kunststofffüllungen herausgegeben. Das Ergebnis ist sehr interessant und relevant für das geplante Abschaffen der Amalgamfüllungen. Ich habe Ihnen hier das Ergebnis der weltweiten Untersuchung von Cochrane kopiert, damit sie die Untersuchung selbst lesen können:

COCHRANE UNTERSUCHUNG von 2014

Das Ergebnis ist also, daß Amalgamfüllungen durchschnittlich besser halten als vergleichbare Kunststofffüllungen und daß all die Schäden, die Amalgamfüllungen bei Kindern angeblich anrichten, nicht existieren.

Wieder einmal ist es also interessierten Kreisen aus Industrie und Politik gelungen ihre Interessen bei der EU durchzusetzen, und zwar entgegen den wissenschaftlichen Erkenntnissen und zum Nachteil vieler Patienten. Das ist es also - das POSTFAKTISCHE ZEITALTER.

Die minimalen Mengen von Quecksilber die aus Amalgamfüllungen frei werden sind gesundheitlich unbedenklich. Amalgamfüllungen sind langlebige und bewährte Hilfsmittel die Seitenzähne zu erhalten - seit über 150 Jahren. Die Kunststofffüllungen dagegen sind vollgepackt mit Chemie: Lösungsmittel, Restmonomer, hormonell und potentiell allergen wirksame Substanzen kommen durch Kunststofffüllungen in vermehrtem Ausmaß in aller Munde. Wirtetötung durch VorschriftenDabei sind unsere Körper ohnehin schon durch Kunststoffbestandteile aus den vielen Lebensmittel- und Getränkeverpackungen belastet! Plastikflaschen statt Glasflaschen und Plastikfolien statt Papier bei den Lebensmittelverpackungen sind ja leider heute Standard im Supermarkt. Daß das Immunsystem angesichts der zahlreichen organisch-chemischen Verbindungen mit denen wir es heute belasten oft verrückt spielt ist keine Überraschung. Tatsächlich reagieren ja immer mehr Leute auf die verschiedensten und unmöglichsten Stoffe mit körperlichen Reaktionen und die Allergien sind seit vielen Jahren ständig häufiger geworden. Zu Zeiten als Zahnfüllungen aus Amalgam waren und Lebensmittel in Papier und Glas verpackt wurden sind Allergien seltene Ausnahmeerscheinungen gewesen. Heute sind Menschen ohne irgendeine Unverträglichkeit oder Allergie selten geworden.

Dazu kommt noch die entscheidende Frage: Welche Stoffe werden aus den verwendeten Zahnfüllungen im Laufe des Gebrauches in den folgenden Jahren freigesetzt? Die Chemie von Amalgam ist seit 150 Jahren wohlbekannt und viele tausend mal untersucht und analysiert worden: geringe Mengen von Quecksilber sind das Schädlichste, das man nachweisen kann. Mit der Nahrung wird mehr Quecksilber aufgenommen als aus Amalgamfüllungen freigesetzt wird. Also stellen die geringen Mengen aus den Amalgamfüllungen keine besondere Belastung dar. In der gesamten Chemie des Amalgams gibt es keinen einzigen Stoff der mutagen (erbgutverändernd) oder krebserregend wirkt. Ganz anders und wesentlich dramatischer ist die Chemie des Abbaues von Kunststoffbestandteilen aus Zahnfüllungen, die erst seit 1990 in großem Maßstab verwendet werden. Mit den Abbauprodukten der Kunststofffüllungen hat man also keine repräsentativen Langzeiterfahrungen wie bei den Amalgamzahnfüllungen. Im Rahmen des Abbaues von Kunststoffbestandteilen im menschlichen Körper gibt es aber alarmierende und bedenkliche Fakten, die bisher der Öffentlichkeit nicht bekannt geworden sind.

Aus den Kunststofffüllungen lösen sich durch chemische Lösungsprozesse und Abrieb von der Zahnoberfläche verschiedene Kunststoffbestandteile die mit der Nahrung in den Darm gelangen und dort vom Körper resorbiert (aufgenommen) werden. EpoxyverbindungenIm "Chemielabor Leber" werden diese Stoffe über mehrere chemische Zwischenstufen abgebaut und mit der Galle werden die Abbauprodukte wieder in den Darm ausgeschieden. Dabei wird aber nicht alles ausgeschieden, sondern teilweise werden die Abbauprodukte neuerlich im Darm resorbiert und bleiben im Rahmen des enterohepatischen Kreislaufes relativ lange im Körper vorhanden. Viele der chemischen Zwischenstufen des Kunststoffabbaues sind harmlos - aber manche haben es durchaus in sich! Aus dem Atlas der Pharmakologie und Toxikologie für Zahnmediziner von Prof. Franz Xaver Reichel, Ausgabe 2014, (siehe auch die beiden Bilder) berichte ich Ihnen hier einige Fakten über den Abbau von Zahnfüllungsmaterial:

Epoxyverbindungen sind jene Zwischenstufe des Abbaues von Kunststoffmaterial im menschlichen Körper, die eine Bedrohung darstellen, weil sie krebserregend und erbgutverändernd (mutagen) wirken. Diese Stoffe sind ZWISCHENPRODUKTE im Rahmen des Kunststoffabbaues und liegen nicht in großen Mengen vor - aber wer will solches Zeug im Körper haben? Dazu kommt noch, daß für die Risiken "kebserregend" und "mutagen" nicht die Regeln der klassischen Pharmakologie gelten ( Nur die Dosis macht aus ob ein Stoff giftig ist), sondern daß theoretisch ein einziges Molekül genügt um eine Entartung mit entsprechenden Folgen auszulösen - siehe das Vorwort zu dem genannten Buch von Prof. Reichel. - Sicher: das Leben ist lebensgefährlich. Man muß einfach mit den verschiedensten Risiken leben und meist passiert ja auch nichts - sonst wären wir schon alle tot. Aber warum soll ich Kunststoff für Zahnfüllungen verwenden, wenn es das vergleichsweise harmlose und bewährte Amalgam als preisgünstige Alternative gibt??

Durch die Maßnahmen der EU gegen Amalgam als Zahnfüllmaterial werden den Patienten in Zukunft die langlebigen und harmlosen Amalgamseitenzahnfüllungen nicht mehr angeboten werden. Sie müssen sich dann mit kurzlebigeren und problematischen Kunststofffüllungen zufriedengeben oder auf kostspielige Kronenversorgungen ausweichen.

 

EU STOP Die EU zeigt hier wieder, daß sie vor allem der Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen der Großkonzerne dient, und nicht dem Wohl der Bürger. Die Lobby der Kuststoffproduzierenden Industrieunternehmen hat sich auf politischer Ebene durchgesetzt und kann ihre finanziellen Gewinne jetzt maximieren - durch den Wegfall des lästigen Konkurrenten Amalgam. Wie schon mit dem unnötigen und schädlichen Wassersparen läßt auch hier die EU wieder keine Gelegenheit aus sich verhaßt und unbeliebt zu machen - und erweist der Idee eines vereinten Europas damit keinen guten Dienst.

 

Unterschrift

Dr. Michael Beinl

Seitenstetten im März 2018

Zur Seite über die Materialeigenschaften des Amalgams