Lokalthema:
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Ausbau des Trefflingbaches in Seitenstetten - - -Fotosammlung und Gestaltungsvorschläge |
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Hier sieht man den Ennskai in Steyr:
Wollte man das Ufer des Enns in diesem Bereich so hochwassersicher ausbauen, wie es jetzt in Seitenstetten geplant wird, so müßte man anstelle dieser Straße einen 6 Meter hohen Damm errichten. Dann wäre dieser Stadtteil hochwassersicher, aber leben und arbeiten könnte man kaum dort. Die Steyrer werden wohl ziemlich genau wissen, warum sie lieber alle paar Jahre eine Überschwemmung in Kauf nehmen als den Lebensraum für sich und ihre Kunden und Gäste zu beschneiden. Denn ohne Straßen und Parkplätze ist ein zeitgemäßes Leben und sind gesunde Geschäftslokale, Kaffees und Gasthäuser nicht möglich.
Hier sieht man den Trefflingbach mit der Trefflinggasse in Seitenstetten:
Die Trefflinggasse links ist nicht gerade üppig breit, aber sie bietet genug Platz für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Man muß wissen, daß diese Gasse der Schulweg für viele Schüler der Volks- und der Hauptschule ist, und daß diese Gasse auch der direkte und kürzeste Weg für alle Fußgänger aus der Wohnsiedlung Trefflinggasse zum Marktplatz ist. So ist es für Hausfrauen auf dem Weg zum Einkaufen und auch für Radfahrer derzeit nicht mit Streß verbunden, wenn ihnen ein Auto entgegenkommt. Es handelt sich um eine ruhige, sinnvoll genutzte Dorfstraße, die je nach momentaner Situation von Fußgängern, Rad und Autofahrern seit Jahrzehnten ohne Probleme benutzt wird. Der wenige Platz, der vorhanden ist, wird von dem genutzt, der gerade auf der Straße ist - ganz ohne Sperrlinien, abgeteilte Gehwege und künstliche Hindernisse, die das Leben nur erschweren und kompliziert machen würden. - Diese gewachsene und bewährte Verkehrsinfrastruktur ist nun in Gefahr, weil der Treffingbach ausgebaut werden soll.
Das Bachbett soll von 3,60 Meter auf 6 Meter verbreitert werden:
Der Trefflingbach ist in über 40 Jahren, seit der derzeitige Bachausbau besteht, ein einziges Mal übergegangen, und zwar in im Jahr 2002. Das bestehende Bachbett ist also offenbar ganz gut geeignet die vorkommenden Wassermengen bei Regen aufzunehmen und abzuleiten. ( Die Leute in Steyr wären froh über so eine Statistik.) Trotzdem soll der Bach aufgrund einer ERRECHNETEN Hochwassermenge, die alle 30 oder 100 Jahre einmal auftreten könnte, ganz massiv ausgebaut, vertieft und verbreitert werden. Das würde das Aussehen des Baches und die Verkehrssituation ganz entscheidend verändern.
An der engsten Stelle wäre die Trefflinggasse dann 3,50 Meter breit, neben einem 6 Meter breiten Bachbett. ( Die engste Stelle ist bei der Hausecke hinter den beiden geparkten Autos.) Jeder kann sich vorstellen was das bedeutet, wenn sich hier einmal Autos, Fußgänger und Radfahrer begegnen, speziell im Winter bei Schneelage. Ich denke, daß die tägliche Bequemlichkeit und Sicherheit beim Spazierengehen, am Schulweg oder beim Einkaufen gehen wichtiger sind als ein überbreites Bachbett, das VIELLEICHT alle 30 oder hundert Jahre einmal voll wird. Die Bürger in Steyr sind durchaus in der Lage den Ennskai zu reinigen, wenn einmal ein Hochwasser war. Auch wir in Seitenstetten bringen das wohl zuwege.
Ich verstehe schon, daß es bei einer Erneuerung des Bachbettes zu einer MAßVOLLEN VERBREITERUNG kommen soll, um die Gefahr des Austretens von Wasser bei heftigen Regenfällen zu vermindern. Da dieser Fall in 40 Jahren aber nur ein einziges Mal eingetreten ist, und das Bachbett alle in 40 Jahren vorgekommenen Wassermengen bewältigt hat, scheint mir die Gefahr nicht sehr groß zu sein. Ich würde, wenn ich etwas zu bestimmen hätte, das Bachbett um einen Meter breiter machen und in aller Ruhe abwarten, was in den nächsten 40 Jahren passiert. Dafür könnte man auch weiterhin gemütlich den Bach entlang spazierengehen und müßte sich nicht jedes Mal an die Wand drücken, wenn ein Auto daherkommt.
Wenn man aber schon meint, daß das Bachbett unbedingt an der Sohle 6 Meter breit sein muß, dann würde sich auch die Möglichkeit anbieten die Straße überhängend zu gestalten, oder wenigstens einen Gehweg, der über dem Bachbett überhängend angebaut sein könnte, in diesem schmalen Bereich zu realisieren. Klar, daß das mit Mehrkosten verbunden ist, klar aber auch, daß dann die Trefflinggasse als allgemein beliebter Verkehrsweg für Schüler, Autos, Radfahrer und auch für Sonntagsspaziergänger erhalten bleiben könnte. Ich denke daß in unserm Land oft Geld für unwichtigere Sachen ausgegeben wird.
Fußgänger am Trefflingbach:
Beispiel für einen monströsen, häßlichen Hochwasserschutzbau in Deutschland:
So sieht jener Fluß in Leipzig aus, der am Leipziger Zoo vorbeiführt.
Das breite Flußbett ist mit häßlichem Unkraut zugewachsen. Man muß schon sehr genau hinschauen um in der Mitte ein klägliches Rinnsal zu entdecken, in dem ein wenig Wasser rinnt. Wasserpfützen in so einem "Biotop" sind auch Brutplätze für Gelsen. So traurig könnte es bei uns in Seitenstetten auch bald aussehen. Neben einem riesigen, breiten Bachbett würde auf einer viel zu engen Straße wohl niemand mehr gerne spazierengehen. Hochwassertechnisch ist so ein Bauwerk sicher einwandfrei. Aber wollen wir uns wirklich jeden Tag, jede Woche und jedes Jahr so etwas scheußliches mitten im Ortszentrum ansehen, nur damit alle dreißig Jahre der Bach vielleicht nicht übergeht? |
Gestaltungsvorschlag für die Neubetonierung der Uferwände:
Die Wände des Bachbettes müssen auf jeden Fall neu gemacht werden. Wenn man schon beim Betonieren ist, dann wäre eine Gestaltung der Uferwände wie hier rot eingezeichnet wünschenswert. Damit könnte man die Breite der Fahrbahn weitgehend erhalten. Solch überhängende Straßenkonstruktionen sieht man oft in Gebirgsdörfern, wenn der bestehende Platz für eine Straße oder eine Kehre zu eng ist. Hochwasserexperten haben hier den Einwand, daß der überhängende Straßenteil ein Fließhindernis im Hochwasserfall ist. Das ist sicher richtig, aber man sieht auf dem Plan sehr deutlich, um wieviel der Bach tiefer und breiter wird. Gestrichelt ist das derzeitige Bachbett eingezeichnet, durchgehend ausgezogen ist die Linie, die das vertiefte und verbreiterte Bachbett anzeigt, wie es geplant ist. Jedem der jahrzehntelang neben dem Bach wohnt ist klar, daß dieses geplante Bachbett sicherlich niemals voll werden wird, weil es doppelt so viel Platz für das abfließende Wasser bietet wie das bestehende Bachbett. Und dieses bestehende Bachbett ist in fünfzig Jahren ein einziges Mal übergegangen. Wie oft sollte also der Wasserstand im neuen, verdoppelten Bachbett so hoch werden, daß er den überhängenden Straßenteil überhaupt erreicht? Offenbar wird das kaum jemals der Fall sein.
Straßenbau in der Steiermark Diese Bundesstraße bei Weiz in der Steiermark wurde vor wenigen Jahren neu gebaut. Auch dort gibt es beengte Platzverhältnisse und doch ist es dort gelungen die Erfordernisse der Menschen und des Verkehrs mit den Erfordernissen des Hochwasserschutzes in Einklang zu bringen. Durch eine grazile und einfache Konstruktion hat dort die Bundesstraße die Breite, die für den gefahrlosen Verkehr notwendig ist, und offenbar können sogar schwere Lastautos diese Straße benutzen. Das Nordufer unseres Trefflingbaches könnte man genau so gestalten, wie man es auf diesem Foto sieht. Dann hätte die Trefflinggasse weiterhin die jetzige Breite, die sich seit Jahrzehnten bewährt hat, und mit der alle Verkehrsteilnehmer gut leben können. Dann könnten weiterhin Autos, Fahrräder und Fußgänger die Straße benutzen, ohne daß es bei Begegnungen zu unguten oder gefährlich engen Situationen kommt. Und weil diese Überkragung das Nordufer des Baches betrifft, wäre auch das Sonnenlicht in keiner Weise behindert das Wasser im Bach zu beleuchten, wie es der Natur- und Gewässerschutz will. |
Gasthof zur Linde Hier im altehrwürdigen Gasthof zur Linde in Waidhofen / Ybbs befindet sich der Gastgarten und der Parkplatz teilweise auf genau so einem überhängenden Uferausbau wie ich ihn mir für die Trefflinggasse vorstelle. Warum sollte bei uns nicht möglich sein, was in Waidhofen möglich ist? Dann könnten weiterhin alle Verkehrsteilnehmer abwechselnd die Trefflinggasse benutzen wie es sich seit langem bewährt hat. Und Familien könnten mit ihren Kleinkindern auch weiterhin am Sonntag ihren Sonntagsspaziergang entlang des Trefflingbaches machen, ohne durch enge Gehwege oder Straßenengstellen behindert zu werden. Die Lebensqualität, die eine ruhige Dorfstraße bietet, sollte für die Allgemeinheit erhalten bleiben. Auch wäre dann keine Ableitung des jetzigen Autoverkehrs in noch viel unübersichtlichere und engere Gäßchen am anderen Trefflingufer notwendig, die derzeit noch in einem ruhigen Dornröschenschlaf liegen.
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Gestaltungsvorschlag für den Fußgängerschutzweg am Schulweg Schulgasse-Trefflinggasse:
Die Wegstrecke zwischen Volksschule und Hauptschule wird von vielen Kindern als Schulweg benutzt. Dabei queren sie die derzeitige Bundesstraße, die bald wieder Landesstraße sein wird, indem sie im Bereich der Ottbrücke direkt über den Marktplatz gehen.
Die hier rotbraun eingezeichnete Gestaltung des Gehsteiges am Ostrand der Ottbrücke würde den Kindern und Fußgängern ermöglichen sich so vor dem Schutzweg aufzustellen, daß sie von Autofahrern auch rechtzeitig gesehen werden können. Derzeit laufen oft Kinder hinter Autos und Lastautos hervor, die auf der Ottbrücke abgestellt sind. - Diese Gestaltung des Gehsteiges würde auch verhindern, daß Autofahrer aus Richtung Amstetten kommend viel zu schnell in die Bahnhofstraße einfahren, wie das jetzt immer wieder vorkommt. Das Verkehrskonzept, das dem abgebildeten Plan zu Grunde liegt, würde genau das Gegenteil bewirken und die Autofahrer aus Richtung Amstetten mit Ziel Bahnhofstraße (Autobahnzufahrt für Bürger aus Waidhofen) zum Durchrasen über den Markplatz animieren.
Verkehrsplaner wenden hier ein, daß bei einer "klassischen T-Kreuzung" die Fußgängerschutzwege an anderen Stellen anzubringen sind. Nun handelt es sich hier aber um KEINE "klassische T-Kreuzung". Tatsächlich kommen ja im Bereich der Ottbrücke mehrere große und kleine Straßen zusammen. Das hat ja ursprünglich sogar dazu geführt, daß die Planer zuerst im Bereich der Ottbrücke einen Kreisverkehr geplant haben, der sich aber aus Platzgründen nicht realisieren läßt.
Der zweite Einwand ist, daß es für LASTAUTOS (aus Richtung Amstetten kommend) keinen genügenden "Schleppradius" gibt, daß Lastautos also nicht ungehindert in die Trefflinggasse einbiegen können. Nun frage ich Sie alle: WIE OFT gehen Kinder und Fußgänger in diesem Bereich über die Straße und WIE OFT biegen Lastautos aus Richtung Amstetten hier in die Trefflinggasse ein - und was ist wichtiger??? Und ich sage Ihnen auch: Lastwagenfahrer sind Berufsfahrer und keine Trottel: wenn wirklich einmal einer in die Trefflinggasse einbiegen muß, dann wird er zum Beispiel einen Häuserblock umfahren und dann aus Richtung Steyr kommend in gerader Linie direkt in die Trefflinggasse hineinfahren. Dazu kommt, daß nach Fertigstellung der neuen, großen Brücke über die Treffling im Bereich der Ausfahrt der Trefflingbachsiedlung, weiter unten am Bach, die Lastautos aus Richtung Amstetten ohnehin dort zur Trefflingbachsiedlung zufahren werden. Warum sollten sie dann noch den Umweg über den Markplatz nehmen?